Die Pigmentveränderungen an der Haut stehen im Mittelpunkt der Früherkennungsuntersuchung. Neben der Betrachtung mit einer speziellen Lupe (Dermatoskop) gehört inzwischen bei vielen Hautärzten die computergestützte digitale Video-Auflichtmikroskopie zu den besten Möglichkeiten der frühzeitigen Erkennung von Veränderungen an Muttermalen. Auch in unserer Praxis wird diese Untersuchungsmethode angewendet. Diese Untersuchung wird nicht von den gesetzlichen Krankenkassen und nicht von der Beihilfe bezahlt. Private Krankenversicherungen bezahlen in der Regel diese Untersuchung.
Zahlreiche Studien haben den zusätzlichen Nutzen der digitalen Videodokumentation belegt. Diese Untersuchung richtet sich insbesondere an Patienten mit erhöhtem Risiko für die Entwicklung von schwarzem Hautkrebs.
Risikofaktoren für Melanom | RR* |
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Genetisch |
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Mehr als 2 Verwandte 1. Grades haben MM | ~50,0 |
Verwandter hat MM | 3,0 |
Muttermale |
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Viele Muttermale (> 100) | 11,0 |
Viele atypische Muttermale | 11,0 |
Hautkrebs in der Vorgeschichte |
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Früher Melanom gehabt | 8,5 |
Früher anderen Hautkrebs als Melanom gehabt | 2,9 |
Immunsuppression |
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Empfänger eines Transplantats | 3,0 |
Patienten mit AIDS | 1,5 |
Sonnenempfindlichkeit |
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Hauttyp I (Sonnenbrand ohne Bräunung) | 1,7 |
Sommersprossen | 2,5 |
Blaue Augen | 1,6 |
Rotes Haar | 2,4 |
Sonnen (UV)-Exposition |
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Früher Sonnenbrand mit Blasen gehabt | 2,5 |
*RR = Relatives Risiko
Ein RR = 8,5 bedeutet ein um 8,5fach erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines weiteren malignen Melanoms gegenüber einer Person aus der Allgemeinbevölkerung, die kein Melanom in der Vorgeschichte hat.
Tabelle modifiziert aus The Lancet, 19. Februar 2005, Artikel: Cutaneous melanoma